Definitionen

Begrifflichkeiten und Definitionen sind in einem ständigen Wandel. Hast du Anmerkungen? Melde dich bei uns: hello@diversityroadmap.org

DIVERSITÄT / DIVERSITY

Der englische Begriff «diversity» steht für einen wertschätzenden und bewussten Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt – z.B. in Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Verwaltungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

INKLUSION

Inklusion wird häufig als gesellschaftliche Vision verstanden, in der alle Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit die uneingeschränkte Möglichkeit zur Mitbestimmung und Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft haben.

BARRIEREFREIHEIT

Barrierefreiheit ermöglicht den Zugang für alle zu allen Orten und Dienstleistungen. Dadurch wird allen ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben möglich. Nebst infrastrukturellen
Massnahmen, bedeutet dies auch, die Sprache anzupassen.

DISKRIMINIERUNG

Diskriminierung bezeichnet eine Benachteiligung, Gewalt und Ausbeutung von Menschen aufgrund gruppenspezifischer Merkmale und Zuschreibungen (wie z.B. Alter, sexuelle Orientierung, Geschlecht, Herkunft, Religion, fahrende Lebensform und Behinderung). Diskriminierungen gründen in gesellschaftlich gewachsenen Ungleichheitsstrukturen.

SEXISMUS

Sexismus bezeichnet jede Form von Benachteiligung, Gewalt und Ausbeutung aufgrund des Geschlechts. Sexismus beruht auf der Vorstellung von Geschlechterhierarchien und
Verhaltensanforderungen, die an eine Person oder Gruppe von Menschen aufgrund ihres Geschlechts (sex), ihrer Geschlechtsidentität (gender) oder sexuellen Orientierung gestellt werden.

RASSISMUS

Rassismus bezeichnet jede Form von Benachteiligung, Gewalt und Strukturen, aufgrund derer Menschen wegen ihrer tatsächlichen oder zugeschriebenen Herkunft, ihrer Hautfarbe, der Religionszugehörigkeit und der Sprache benachteiligt werden.

SEX / GENDER

Die Trennung des Geschlechts in die Kategorien sex (biologisches Geschlecht) und gender (soziales Geschlecht) stammt aus dem Englischen. Menschen werden zwar in unterschiedlichen Körpern geboren (sex), das Geschlecht (gender) wird aber
in erster Linie gesellschaftlich hergestellt und ist nicht biologisch bedingt. Gender hängt auch mit Rollen und kulturellen Traditionen zusammen, die durch gesellschaftliche Konventionen aufrechterhalten werden. Das Spektrum gender / sex ist vielfältig und es existieren neben den Kategorien «Mann» und «Frau» auch noch weitere Geschlechtsidentitäten (gender) wie zum Beispiel «Nichtbinär» und weitere Geschlechtsmerkmale (sex) wie «Inter*».

LGBTQIA+

Abkürzung aus den englischen Begriffen Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersexual, Asexual (auf Deutsch: lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, inter, asexuell). Die Kürzel bezeichnen Menschen mit unterschiedlichen sexuellen und / oder romantischen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, deren gemeinsames Merkmal es ist, dass sie nicht der Heteronormativität und / oder der Norm der Zweigeschlechtlichkeit entsprechen. Das + steht für alle diversen und vielfältigen Formen von Sexualitäten und Geschlechtern (gender), die nicht aufgezählt werden.

PEOPLE OF COLOR

(kurz PoC) stammt aus den USA und wird seit der Bürgerrechtsbewegung für «nicht weisse» Menschen («not white») verwendet. Er stammt aus dem universitären Zusammenhang und ist ein soziologischer Begriff. Er ist ein wichtiges Instrument, um Rassismus zu thematisieren und hat seit einigen Jahren auch in Europa Anklang gefunden. Es gilt allerdings zu beachten, dass gewalttätige Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, welche Menschen in der Schweiz erfahren haben und erfahren, nicht nur mit äusserlichen Merkmalen zusammenhängt (z.B. Personen aus dem Balkan, Roma, jüdische, muslimische oder andere religiöse Personen, Second@s, Personen mit eingeschränkten Landessprachkenntnissen etc.).

trans & cis

Von trans (latein.: jenseitig) sprechen wir, wenn das Geschlecht (gender), dem sich eine Person zugehörig fühlt, nicht oder nicht nur mit dem Geschlecht übereinstimmt, das bei der Geburt aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesen wurde (sex). Andere Begriffe dafür sind Transgender oder Transidentität. Der Begriff «Transsexualität» ist veraltet und wird von vielen abgelehnt, weil die Geschlechtsidentität nichts mit Sexualität zu tun hat. Der Begriff cis Menschen (latein.: diesseits) bezeichnet Personen, deren Geschlechtsidentität (gender) mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht (sex) übereinstimmt.

inter*

Inter* bzw. intergeschlechtliche Menschen sind aufgrund von körperlichen Merkmalen des Geschlechts biologisch nicht eindeutig in die Norm des Zweigeschlechtersystems einzuordnen. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Ausprägungen.

Queer

Queere Menschen sind Menschen, die der Heteronormativität und der Norm des Zweigeschlechtersystems «in die Quere kommen». Queer ist ein Überbegriff für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, nicht binäre, inter und/oder asexuelle Menschen. Queer kann zudem den Anspruch beinhalten, die Norm der Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität politisch wie auch theoretisch zu hinterfragen und zu «stören».

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